Kleine Chronologie der Partnerbeziehung zur Kirchgemeinde Nkwatira
Nkwatira setzt sich aus zwei Dörfern zusammen: Kyeeri und Woongo. Jedes Dorf hat ca. 1 500 Dorfbewohner und fast die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche. Die Mehrheit der Einwohner sind Christen und gehören zur ev.-luth. Kirche. Die beiden Ortschaften liegen am Fuße des Kilimandscharo auf einer Höhe von 1800 bis 2000 m. Hinter Woongo beginnt der Regenwald. Die Partnergemeinde ist nur über die typischen afrikanischen Feldwege zu erreichen.
Baubeginn der Kirche in Woongo
Glockenturm in Woongo mit Blick auf den Kilimandscharo. In einem landschaftlich herrlichen Gebiet liegt unsere Partnergemeinde.
1990
Nach der friedlichen Revolution bestand der Wunsch, eine Partnerschaft mit einer Gemeinde aus der so genannten „Dritten Welt“ aufzubauen. Pfarrer Weber von der Äußeren Mission in Dresden übergab uns eine Adresse einer tanzanischen Gemeinde, die noch keine Beziehungen zu einer westlichen bzw. europäischen Kirchgemeinde hatte. Es wurde an den dortigen Pfarrer Jonathan Kweka geschrieben und sofort entstand ein Briefkontakt. Daraufhin wurde ein übergemeindlicher Tanzania-Ausschuss, dem auch der tanzianische Arzt Dr. Mwamkoa angehörte, gegründet. Jeder, der nicht nur in Gedanken und im Gebet bei der Not in der Welt ist, sondern auch aktiv und konkret etwas tun möchte und verändern will, ist zu dieser Arbeit eingeladen und im Ausschuss herzlich willkommen. Im „Gottesdienst neu erlebt“ wurde die erste Kollekte gesammelt.1991
Lutz Mükke besuchte als erster Zwickauer Nkwatira. Er berichtete von seiner Reise. Der Tanzania-Ausschuss stellte den Antrag an den Kirchenvorstand, dass die Tanzania-Arbeit ein Bestandteil der Domgemeinde werden soll. Der Kirchenvorstand beschloss eine Partnerschaft vorerst für fünf Jahre. Seitdem ist ein Teil der Kollekte am Heiligen Abend für die Partnergemeinde in Tanzania bestimmt.1992
Der 1. Container mit Hilfsgütern wurde organisiert und verschifft.1993/4
Der 2. Container mit Hilfsgütern wurde verschickt.1994
1. Reise von 12 Personen zu unserer Partnergemeinde. Eine Bedingung war (wie bei allen anderen Reisen), dass jeder selbst für die anfallenden Kosten aufkommt und jeder bei eintretenden Risiken eigenverantwortlich ist. Seitdem befinden sich im Eingangsbereich des Doms St. Marien Informations- und Schautafeln, auf denen sich die Gemeinde, Besucher und Touristen über unsere Partnerbeziehungen informieren können. In der Domgemeinde war der tanzanische Pfarrer Urasa aus Moshi zu Besuch, der in Berlin weilte. Er berichtete sowohl in der Kirchgemeinde als auch in der Schule in einem sehr guten Deutsch von den Christen in Tanzania und unserer Partnergemeinde. Der 3. Container wurde verschickt.1995
Verschickung eines Containers mit Hilfsgütern für Flüchtlinge aus Ruanda sowie mit Geldspenden (in Ruanda wurde zu dieser Zeit ein grausamer Bürgerkrieg geführt).1996
2. Reise von 9 Personen nach Nkwatira.Das gespendete Geld wurde u. a. für den Einbau der Kirchenfenster verwendet. Pfarrer Kweka ging in eine andere Gemeinde und der junge Pfarrer Eliabu Mbasha kam an seine Stelle.
1997
Der Kirchenvorstand verlängerte die Partnerbeziehung auf unbefristet.1997/8
Es werden Geldspenden für den Kirchenbau in Kyeeri und Woongo über die Pfarrer Große (Leipziger Mission) und Keimling (Finsterbergen) mitgegeben.1999
3. Reise von 10 Personen. Wir lernten den neuen Pfarrer Mbasha kennen. Mit Gemeindeveranstaltungen und in Gymnasien wurde über den Besuch informiert. Schüler von Gymnasien nahmen Verbindungen mit Schülern in der Partnergemeinde auf. Allerdings erhielten die Schüler keine Antworten.2000
Der Tanzania-Ausschuss beteiligte sich aktiv am Tag der Sachsen in Zwickau. Er stellte die Partnerbeziehung vor und verkaufte afrikanische Produkte.2001
Reise von Lutz Mükke und Manja Milke nach Nkwatira und Übergabe einer Geldspende für beide Gemeinden. 19. August Bericht von der Reise verbunden mit einem Tanzania-Gottesdienst (Gottesdienst einmal anders) im Dom.2005
4. Reise mit 6 Personen.Der Kirchenbau in Kyeeri war fertig und wurde durch Bischof Martin Shao eingeweiht. Die Reisegruppe konnte einen eindrücklichen Gottesdienst mit einem großen, traditionellen, afrikanischen Fest miterleben. Neben der Kircheneinweihung wurde auch ein Baum, der an die Zwickauer Partnerbeziehung erinnert, gepflanzt. Bei diesem Besuch stellten wir fest, dass sich die Lebensverhältnisse drastisch verschlechtert hatten. Die beiden Kindergärten mussten wegen Geldmangels geschlossen werden. Die monatlichen Unkosten für einen Kindergarten belaufen sich auf ca. 50,-- Euro. Wir hinterließen eine Geldspende (Unkosten für ein Jahr), damit die beiden Kindergärten wieder eingerichtet werden konnten. Die Partnergemeinde hat eine große Hoffnung, dass über die beiden Ortschaften eine neue Kilimandscharo-Route aufgebaut werden könnte. Durch den Tourismus könnten Arbeitsplätze entstehen und somit auch Geld in die Gemeinde gelangen. Der Kirchenneubau in Woongo wurde zügig weiter betrieben.
Am 1. Mai wurden die beiden Kindergärten eröffnet – in Woongo mit 70 Kindern und in Kyeeri mit 54 Kindern. Zwei Fotos wurden uns zugesandt:
Am 18. September besuchten Vertreter des Tanzania-Ausschusses die Kirchgemeinde Berlin-Schöneberg. Dort weilte eine tanzanische Jugendgruppe, in der auch einige Jugendliche aus unserer Partnergemeinde waren. Der Tanzania-Ausschuss hält Vorträge in Kirchgemeinden und Schulen. Er bemüht sich um Gelder, damit die Kindergartenarbeit weiter durchgeführt werden kann. Eine E-Mailverbindung konnte aufgebaut werden, so dass jetzt eine rasche Information möglich ist. Pfarrer Muro geht dafür in die Bezirksstadt Moshi (40 km Entfernung) ins Internetcafé.
2006
Eine kirchliche Tanzania-Gruppe aus Berlin, die in der Nachgemeinde eine Partnerschaft hat, nahm Spendengeld für die Kindergartenarbeit 2006/7 mit. Weitere Informationsberichte und Vorträge über die Partnerarbeit in verschiedenen Zwickauer Kirchgemeinden. Pfarrer Krause von der Leipziger Mission reiste im Herbst nach Tanzania und besuchte am 5. Oktober unsere Partnergemeinde. Das Geld für die Kindergartenarbeit des kommenden Jahres (2007/8) wurde über die Leipziger Mission transferiert. Bei diesem Besuch hat die Partnergemeinde auch offiziell Rechenschaft abgelegt, wie sie die bisherigen Spendengelder eingesetzt hat.2007
In einem Brief wurde erstmalig von den entstandenen Nöten durch das HIV-Virus berichtet und die Bitte geäußert, zu helfen. Es wurden 2 Gottesdienste in Gemeindeteilen gestaltet, an denen sowohl Mitglieder des Tanzania-Ausschusses, als auch ein Gemeindepfarrer mitwirkten. Nach dem Gottesdienst kamen wir mit den Besuchern ins Gespräch und stießen im Allgemeinen auf Interesse für unsere Arbeit. Auch die außergewöhnliche Form des Gottesdienstes wird angenommen. Der Tanzania-Ausschuss soll vor dem Kirchenvorstand Rechenschaft ablegen.2011
Superintendent Dittrich übernahm die Leitung und Verantwortung der Partnerarbeit und ich wurde verabschiedet.Spenden für unsere Partnergemeinde:
Ev.-Luth. Kirchenbezirk Zwickau
Kto.-Nr.: 1665009056
BLZ: 35060190
Kennwort: 3307 "Tanzania"