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„Die Bibel in den beiden Diktaturen des 20. Jahrhunderts“


Projektbeschreibung


Die Idee einer Bibelausstellung kam vom ehemaligen Bürgermeister Hahn aus Lichtentanne (Landkreis Zwickauer Land). Es gründete sich ein ökumenischer Arbeitskreis, der sich bemühte, punktuell die Bedeutung der Bibel für die westsächsische Region aufzuarbeiten. Diese Ausstellung wurde im Jahr 2002 auf der Burg Schönfels gezeigt. Weil ein übergroßer und nicht erwarteter Zuschauerandrang war, hat sich der Arbeitskreis entschlossen, aus der Dokumentation eine Wanderausstellung zu gestalten, um sie an andere Orte zu bringen. Seitdem konnte sie bisher an über 50 Orten in Ost- und Westdeutschland gezeigt werden. Im Jahr 2006 wurde die Dokumentation „Christliches Handeln in der DDR“ mit aufgenommen. Diese Dokumentation war das Ergebnis eines Schülerprojektes vom Clara-Wieck-Gymnasium Zwickau. Die Schüler hatten unter dem Thema: „Zur Zukunft gehört die Erinnerung“ ein Stück DDR-Heimatgeschichte aufgearbeitet. Sie haben dokumentiert, wie Menschen in der DDR-Zeit von der Bibel inspiriert wurden und Widerstand leisteten. Damals entstanden kirchliche Basisgruppen, die sich für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung einsetzten. Dort lag die Keimzelle zur friedlichen Revolution 1989. Mit dieser Schülerausarbeitung gewinnt die bestehende Ausstellung an Qualität. Es wird daran sichtbar, wie junge Menschen die DDR-Diktatur sehen. Natürlich soll das auch anregen, um andere Schulen zu ermutigen ähnliche Projekte aufzugreifen, damit die jüngste Geschichte aufgearbeitet wird. Das Hauptaugenmerk der Ausstellung liegt nicht auf dem gedruckten Buch ,,Bibel", sondern wie der Inhalt des Buches Menschen veränderte und damit Geschichte gemacht hat. Ergreifende Lebens- und Glaubenszeugnisse wurden recherchiert und dokumentiert. Es sind Menschen, die versuchten, ihr Leben nach den Worten der Bibel auszurichten. Dabei erwiesen sie Glaubensmut und besaßen Zivilcourage, auch wenn sie dafür Verfolgung, Gefängnis oder sogar den Tod erlitten. An diese Menschen wird erinnert, denn sie dürfen nicht vergessen werden. Ihre Namen werden mitunter aus der Anonymität geholt, erhalten ein Gesicht und werden damit gewürdigt. Sie haben Geschichte geschrieben, weil sie christlich-humanistische Werte verteidigt haben. Ihr Glauben und ihr Mut sollten zur Nachfolge anregen. Das ist das Besondere dieser Ausstellung (wahrscheinlich deutschlandweit einmalig), dass so „lebende“ Bibeln öffentlich gemacht werden. Anhand dieser Personen wird konkret und anschaulich die Geschichte der Zwickauer Region lebendig und nachvollziehbar. Der Besucher hat die Möglichkeit sich in diesen Teil Deutschlands hineinzuversetzen. In der Ausstellung werden auch Blinden-, Computer-, Kinder-, Mikrochip-, Gefängnis- und Lebensbibeln aus der Bevölkerung gezeigt. Eine kleine Bibelauswahl des Bibelsammlers Siegfried Hahn ist zu sehen, denn dadurch wird die Vielfalt der Bibelübersetzungen erkennbar. Die Bedeutung der Thora (hebräische Bibel) wird erklärt, weil zur Pogromnacht 1938 die Zwickauer Thora gerettet wurde. Es wird besonders der Missbrauch der Bibel in den beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts aufgezeigt. Das eigene Wissen kann über Leseelemente weiter vertieft werden. Weiterhin wird versucht, mit Einsatz vieler Sinnesorgane (multimedial) die Bibel anschaulich zu machen, damit der Besucher etwas von dem Geheimnis dieses Buches erahnt und verändert nach Hause geht.

Die Ausstellung ist nicht ausschließlich für Gläubige konzipiert, sondern für jeden, der sich über die Wirkungszusammenhänge, die in der Bibel ihren Ursprung haben, informieren und sachkundig machen möchte. Sie dokumentiert sehr anschaulich das Leben der Christen in der Nazizeit und der ehemaligen DDR. Somit ist die Ausstellung geeignet für Schulklassen (Deutsch, Geschichte, Gesellschaftskunde, Ethik, Religion...), aber auch für kirchliche Gemeindekreise, Konfirmandengruppen, Kinder, Erwachsene, Eltern, Touristen und alle Interessierte.

Der Arbeitskreis hat sich eine Website eingerichtet: bibel-ausstellung-zwickau. Da kann mehr über die Entstehung, die Entwicklung, die Pressestimmen und die aktuellen Neuigkeiten der Wanderausstellung erfahren werden.

Arbeitskreis


Seit 2011 ist der Arbeitskreis auch Mitglied des Zwickauer Bündnisses für Demokratie und Toleranz.

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Siegfried Hahn, verstorben 2. April 2004

Trägerkreis: Arbeitskreis „Bibelausstellung“

Anschrift:
Dr. Edmund Käbisch
Hölderlinstr. 8
08056 Zwickau
E-Mail: info@dr-kaebisch.de



Ausstellungsorte


2013


12. April bis 26. Mai Schloss Colditz, in die Ausstellung "Christliches Handeln in der DDR" wurde "Der Kirchenkampf der SED in den Jahren 1952 bis 1953" integriert, besonders sind die Pfarrer Erich Schumann, Albin Drechsler und Klaus Weidenkaff, die wegen "Boykotthetze" zu langjährigen Zuchthausstrafen verurteilt wurden, dokumentiert worden


2011


19. Oktober wurde der Arbeitskreis Mitglied des Zwickauer Bündnisses für Demokratie und Toleranz
3. Mai bis 31. Juli 11 (über den Kirchtag mit dem Thema: "Christlicher Widerstand in der DDR am Beispiel des Zwickauer Raums")
Gedenkstätte Bautzner Straße
01099 Dresden
Bautner Str. 112 a


2010


9. Mai bis 30. Aug. - Jubiläumsausstellung Burg Schönfels

unter der Schirmherrschaft des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich
3. Okt. bis 1. Nov. - Grafschaft Bentheim, Kreisverwaltung Nordhorn, van-Delden-Straße 1-7


2009


9. Jan. bis 15. Feb. - im Malzhaus Plauen
27. Feb. bis 27. März - Bibelgarten Oberlichtenau bei Pulsnitz
29. März bis 10. Mai - Dorfkirche Ribbeck bei Nauen
11. Mai bis 22. Juni - Forschungs- und Gedenkstätte Berlin
25. Juni bis 31. Aug. - BStU-Außenstelle Dresden, Riesaer Str. 7
4. Sept. bis 18. Okt. - in der Gedenkstätte "Roter Ochse" Halle
12. Nov. bis 18. Dez. - Bergakademie Freiberg


2008


27. Feb. bis 8. März - Rathaus Reichenbach

Die Ausstellung musste vorzeitig abgebrochen werden. Holm Singer hat über seinen Rechtsanwalt Thomas Höllrich eine Einstweilige Verfügung beim Landgericht Zwickau erwirkt, weil sein Name genannt wurde. Am 22. April 2008 wurde die Verfügung aufgehoben. Seitdem kann der Name Holm Singer in der Ausstellung wieder genannt werden.
14. April - Zwickauer Hilfe Zentrum Wilkau-Haßlau zur Eröffnung der regionalen Dokumentationsstelle
15. April bis 14. Juni - Kulturzentrum "Goldne Sonne" Schneeberg
24. Mai - Stadthalle Zwickau zum CDU-Landesparteitag
16. Juni bis 31. Juli - Außenstelle der BStU-Chemnitz (Birthlerbehörde)
1. bis 30. Aug. - Bürger- und Verwaltungszentrum "Moritzhof" Chemnitz

Zur Eröffnung hat Detlev Hoffmann mit seiner Violine die Vernissage umrahmt. Die Begrüßung nahm der Geschäftsführer vom "Moritzhof" Dr. Dieter Füsslein vor. Die beiden Festansprachen hielten Pfarrer i.R. Winfried Amelung und Manfred Elsässer. Die Besinnung mit den Symbolen Stacheldraht, Kerze und Bibel übernahm Pfarrer i.R. Dr. Edmund Käbisch.
4. Sept. bis 4. Okt. - Rathaus Reichenbach mit anschließendem Gesprächsforum
7. bis 8. Okt. - Zivildienstschule Holzen

Neben der Ausstellung wurden Fachvorträge und Seminare von Dr. Georg Effenberger und Dr. Edmund Käbisch durchgeführt.
14. Okt. bis 14. Dez. - in den Verkaufsräumen Teppich Schmidt, Berghausstr. 9, 01662 Meißen

Dr. Georg Effenberger und Dr. Edmund Käbisch eröffneten die Ausstellung mit Vorträgen.


Presseinformation zur erneuten Ausstellungseröffnung am 4. September 2008 in Reichenbach:


“Für Reichenbach wird es ein kleines historisches Ereignis sein. Die Ausstellung „Christliches Handeln in der DDR“ wird am 4. September 2008, 18.30 Uhr, erneut im Rathaus eröffnet – diesmal komplett und erweitert. Im Jahr 2005 hatten Religionsschüler des Clara-Wieck-Gymnasiums Zwickau begonnen zu dokumentieren, wie in der DDR-Diktatur die Menschenrechte der Glaubens-, Gewissens- und Bekenntnisfreiheit mit Füßen getreten wurden.
Im März musste die Ausstellung entfernt werden. Rechtsanwalt Höllrich hatte eine Einstweilige Verfügung beim Landgericht Zwickau erwirkt, weil sein Mandant Holm Singer, der als IM „Schubert“ für die Stasi gearbeitet hatte, forderte, dass sein Name in der Ausstellung nicht genannt werden sollte. Am 22. April wurde die Einstweilige Verfügung aus formalen Gründen aufgehoben. Die Namen von Mitarbeitern der Stasi dürfen nach dem StUG genannt werden. Seitdem werden wieder in der Ausstellung die Stasi-Mitarbeiter ohne Anonymisierungen oder Schwärzungen dokumentiert. Die Tatsachen der Menschenrechtsverletzungen sollten verheimlicht, verschwiegen und vertuscht werden.

Am 4. September werden auch die Ergebnisse der neuesten Recherchen aufgenommen, wie z.B. dass Holm Singer sich das Vertrauen von Sabine Popp erschlich und sie an die Stasi verriet. Sie hatte über zwei Jahre Losungen auf Straßen und Mauern angebracht wie „Russen raus“, „Wiedervereinigung“, „Mauer weg“, „Freiheit statt Sozialismus“. Die DDR-Staatsorgane verfolgten diese Meinungsäußerungen als „staatsfeindliche Hetze“. Die Folge des Verrates war: sie geriet in die Fänge der Stasi und wurde dann zu fünf Jahren Haft verurteilt. Weiterhin regte Singer nach der Verhaftung an, dass weitere Jugendliche schwere kriminelle Handlungen begehen sollten. Das geschah im Auftrag der Stasi, um den Verdacht seines Verrates zu beseitigen.
Nach der Ausstellungseröffnung wird um 19 Uhr ein Gesprächsforum unter dem Thema „Erinnern, statt verschweigen, verdrängen, verleumden" stattfinden. Im Mittelpunkt dieses Abends sollen die Reichenbacher Ereignisse und Erkenntnisse des letzten halben Jahres der Öffentlichkeit vorgelegt und darüber diskutiert werden. Im Gesprächsforum soll bewusst und auch erörtert werden, dass jeder Bürger im Rechtsstaat die Möglichkeit hat, sich ungestraft für Freiheit, Gerechtigkeit, Toleranz und Bewahrung der Menschenrechte einzusetzen. In der Auseinandersetzung liegt die Chance, die Demokratie zu erhalten und dass Wege gefunden werden, damit nie mehr ähnliche Verhältnisse entstehen wie in den beiden Diktaturen des 20. Jahrhunderts.
Die Veranstaltung wird von der BStU-Chemnitz, der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, Zwickauer Hilfe Zentrum (ZHZ) und von WEITERDENKEN – Heinrich Böll Stiftung Sachsen getragen und verantwortet.“

2007


1. März bis 14. April - "AMTOR" Gera
16. April bis 8. Juni - Lukasstiftung (Diakonie) Altenburg
14. Juni bis 19. Aug. - Museum Lichtenstein
14. Sept. bis 7. Okt. - St. Jakobskirche Köthen
8. Okt. bis 4. Nov. - Universitätsbibliothek Passau


2006


9. Feb. bis 17. April - Schloss Wolkenburg
2. Mai bis 6. Juni - Stadtkirche St. Michael Jena
24. Juni - Heimatfest Lichtentanne
13. Aug. bis 28. Sept. - St. Nikolaikirche Cottbus
2. Okt. bis 30. Okt. - Regierungspräsidium Chemnitz


2005


13. Jan. bis 3. März - Miesbach, Krankenhaus Agatharied
10. März bis 28. April - Aue, Amtsgericht
4. Mai bis 6. Juni - Hoyerswerda, Schloss
8. Juni bis 1. Aug. - Landgericht Bautzen
2. Aug. bis 25. Sept. - Ökumenisches Seelsorgezentrum am Universitätsklinikum Dresden
4. Okt. bis 18. Nov. - Landratsamt Darmstadt-Kranichstein


Seit 2004 Wanderausstellung zum Thema "Bibel in den beiden Diktaturen des 20. Jahrhunderts"


16. Mai bis 27. Juni - Kamenz, Klosterkirche
4. Juli bis 22. Aug. - Herrnhut, Kirche
2. bis 25. Sept. - Münster, Universitätsklinikum
29. Sept. bis 27. Okt. - Leipzig, Archiv Bügerbewegung
31. Okt. bis 8. Jan. 05 - Babenhausen, Rathaus


Im Jahr der Bibel 2003


14. Jan. - 23. Feb. - Kirchgemeinde Langenbernsdorf
11. März - 17. April - im Landgericht Zwickau
26. April - 03. Mai - Bernsdorf, Kreis Glauchau
20. Mai - 06. Juni - Reichenbach Rathaus
12. Juni - 11. Juli - Gößweinstein im Haus des Gastes
13. Juli - 03. Aug. - Waldenburg in der Kirche
06. Aug. - 27. Aug. - Hohenstein-Ernstthal in der Kirche
05. Sept. - 14. Sept. - Schloss Wildenfels
28. Sept. - 05. Okt. - Schul- und Heimatfest Weißbach, Kreis Zwickau
03. Dez. - 19. Dez. - Landratsamt Werdau


2002


07. Sept. - 17. Nov. - Burg Schönfels mit der Ausstellung „Die Bibel in unserer Region“