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Willkommen auf der Homepage von Dr. Edmund Käbisch, Pfarrer i. R. , Zwickau

Biografie

Im Januar 1944 wurde ich als zweites von fünf Kindern im schlesischen Waldenburg geboren. Meine Familie wurde 1946 vertrieben und fand zunächst in Gelenau und später in Kamenz eine neue Heimat. Meine Eltern machten sich selbstständig, aber der Betrieb wurde in den 1960er Jahren verstaatlicht.


In Kamenz besuchte ich die Grund- und Mittelschule, erlernte den Beruf eines Elektromonteurs und legte an der Abendoberschule mein Abitur ab. Ich verweigerte den Wehrdienst. Von 1963 bis 1968 studierte ich evangelische Theologie an der Karl-Marx-Universität Leipzig und promovierte dort zum Thema Jugend und Gebet. Nach dem Abschluss des Vikariats wurde ich ordiniert. Ab 1970 war ich Pfarrer in Quesitz (bei Leipzig). 1981 wurde ich zum Archidiakon an die Kirche St. Marien zu Zwickau (Volksmund Dom) gewählt.

Weil ich eine situativ-missionarische Verkündigung praktizierte, begann die Stasi mich im operativen Vorgang (OV) "Kontrahent" konspirativ zu bearbeiten. Ich nahm mich neben meinen regulären Pfarrdienstpflichten auch der Menschen „da unten“ an. Sie wurden "Problembürger" (DDR-Sprachgebrauch) genannt. Aber dafür hatte ich keinen kirchlichen Dienstauftrag! Jedoch mit diesen gründete ich Basisgruppen zu den Themen der Umwelt, der Gerechtigkeit, des Friedens, des Feminismus, der Strafgefangenen, der Amnestierten und der Ausreiseleute. Sie band ich mit in die Bewegung des Konziliaren Prozesses ein. Daraus entwickelten sich, dass ab 1988 Zwickau zu einem Schwerpunkt der Opposition und des Widerstandes in Sachsen wurde. Wegen dieser Aktivitäten legte die Stasi auf den Kirchenvorstand des Domes den OV "Kammer" mit dem Ziel an, mich über demokratische Beschlüsse des Kirchenvorstandes so zu zersetzen, dass ich Zwickau zu verlassen habe. Weiterhin organisierten SED und Stasi einen Einsatzstab, um eine gesellschaftliche Front, die „Zwickauer Modell“ genannt wurde, aufzubauen. Es galt die Opposition zu bekämpfen und zu liquidieren. Dieses Modell, da es sich bewährt hatte, sollte überall in der DDR eingeführt werden. Aber die Friedliche Revolution verhinderte es.

Nach der deutschen Wiedervereinigung begann ich das Verhältnis Staat-Kirche aufzuarbeiten und begann, die kirchlichen Verstrickungen öffentlich zu machen. Das führte zu starken innerkirchlichen Konflikten. Deswegen wurde ich 1999 von der Landeskirche vorzeitig in den Ruhestand versetzt. Ich empfinde dieses bis heute als „Entsorgung“.

Bis zum Jahr 2007 setzte mich das Regionalschulamt als Religionslehrer ein. Das Ehrenamt eines Patientenfürsprechers für die Stadt Zwickau konnte ich von 1999 bis 2009 ausüben. Die Arbeit mit psychisch Kranken veranlasste mich, auch nach dem Verbrechen der Zwangssterilisation und Euthanasie während der NS-Diktatur zu recherchieren. Bis heute bemühe ich mich trotz Ruhestand, meine Kenntnisse zu den beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts weiter zu vermitteln. 2008 wurde die Ausstellung "Christliches Handeln in der DDR" überregional bekannt. Ich hatte den IM "Schubert" mit Klarnamen genannt. Daraufhin erwirkte der IM vor dem Landgericht Zwickau eine Einstweilige Verfügung wegen Verletzung seines Persönlichkeitsrechts. Jedoch das Gericht entschied, dass ich den Klarnamen des IM, Holm Singer, weiterhin öffentlich machen kann. (s. IM „Schubert“).

Ich gehöre mit zu den Gründungsmitgliedern des Vereins "D.A.V.I.D. gegen Mobbing in der evangelischen Kirche". (http://www.david-gegen-mobbing.de) Ich bin verheiratet mit Renate Käbisch geb. Heber. Wir haben 3 Söhne und mittlerweile 9 Enkelkinder. Jedoch 2024 nahm sich der zweitältestes Sohn David, der Theologieprofessor in Frankfurt am Main war, auf dem Würzburger Bahnhof selbst das Leben. Der Verlust des Sohnes veränderte zutiefst unser Familienleben. Trauer und Schmerz zogen ein, aber zugleich auch die Hoffnung und der christliche Glaube an das Leben in der Ewigkeit.

Anschrift

Dr. Edmund Käbisch
Dr.-Friedrichs-Ring 11 A
08056 Zwickau
E-Mail: info@dr-kaebisch.de